Maut in Frankreich: Alles zur Pkw-Maut auf Autobahnen, in Tunneln und Städten
Sei es für den kurzen Ausflug oder im Rahmen eines ausgedehnten Frankreich-Roadtrips: Wer mit dem Auto in Frankreich unterwegs ist, kommt am Thema Maut nicht vorbei. Der überwiegende Teil der französischen Autobahnen ist mautpflichtig. Aber auch wer durch Tunnel, über Brücken oder in Innenstädten fahren möchte, wird teils zur Kasse gebeten. Wir zeigen Ihnen, was Sie zur Maut in Frankreich wissen müssen.
Autobahnen, Tunnel, Brücken, Städte – Hier gilt in Frankreich Maut
Bis auf wenige Ausnahmen sind die Autobahnen in Frankreich gebührenpflichtig. Das ist kein Geheimnis. Was viele Reisende allerdings nicht wissen: Auch die Fahrt durch manche Tunnel sowie über einige Brücken kostet Geld.
Rund um Marseille beispielsweise sind gleich zwei Tunnel mautpflichtig. Der Prado Carénage und der Prado Sud Tunnel. Interessant für den Europa-Roadtrip: Auch die Fahrt durch grenzüberschreitende Tunnel – z.B. durch den Mont-Blanc-Tunnel zwischen Frankreich und Italien – ist kostenpflichtig. Die Zahlmöglichkeiten variieren von Tunnel zu Tunnel. Meist ist eine Bezahlung in bar oder via Kreditkarte möglich. Die konkreten Preise hängen dabei maßgeblich von der Jahreszeit ab.
Zu den mautpflichtigen Brücken in Frankreich gehört beispielsweise die über 1.400 Meter lange Hängebrücke Pont de Tancarville, die die Seine quert, und die auch architektonisch sehenswert ist. Ebenso wie die über 850 Meter lange Schrägseilbrücke Pont de Normandie, die die Großstadt Le Havre mit der kleinen Gemeinde Honfleur verbindet.
Autobahn-Maut in Frankreich: Berechnung und Bezahlung
Das von privaten Gesellschaften betriebene Autobahnnetz Frankreichs ist größtenteils gebührenpflichtig. Unterschieden wird dabei prinzipiell zwischen dem geschlossenen und dem offenen System. Beim geschlossenen System wird Ihr Auto zweimal erfasst – einmal beim Auffahren auf und einmal beim Verlassen der Autobahn. Gezahlt werden die zurückgelegten Kilometer. Beim offenen System wird dagegen eine Pauschalgebühr für die Nutzung der Autobahn fällig – unabhängig von der Länge der gefahrenen Strecke. Das offene System wird allerdings meist nur auf kurzen Strecken oder Brücken angewandt.
Die Berechnung der Maut in Frankreich richtet sich nach der Höhe des jeweiligen Fahrzeugs. Pkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen und einer Höhe bis zu 2 Metern werden in Klasse 1 eingestuft. Die konkrete Gebühr hängt dabei von der befahrenen Strecke ab. Im Netz finden Sie verschiedene Mautrechner, mit denen Sie die Höhe der Maut auf der geplanten Route vorab in Erfahrung bringen können. Der Routenplaner des ADAC (ADAC Maps) beispielsweise berechnet zur eingegebenen Route die voraussichtlich anfallenden Gebühren für Maut bzw. Vignetten. Praktisch: Der Routenplaner erlaubt es Ihnen via Schieberegler ganz einfach eine Alternativroute ohne Mautgebühren zu finden.
Für die Bezahlung der Autobahn-Maut in Frankreich gibt es verschiedene Möglichkeiten. An den Mautstationen ist die Bezahlung in der Regel entweder in bar oder mit gängigen Kreditkarten (Visa oder Mastercard) möglich. Einige Automaten nehmen aus technischen Gründen allerdings keine Barzahlung an, sodass nur die Kreditkarte als Zahlungsoption verbleibt. Gut zu wissen: An den mit „cb“ gekennzeichneten Schaltern ist nur eine Bezahlung mit Kreditkarte möglich.
Auf den Spuren zu Mautstellen, die mit dem Logo „t“ (für Télépéage = Telemaut) versehen sind, kann gefahren werden, ohne anzuhalten. Dafür ist allerdings ein Telemaut-Badge/Transponder wie ihn etwa das französische Unternehmen Bip&Go bietet nötig. Gerade, wenn Sie einen längeren Roadtrip durch Frankreich planen und dabei viel auf Autobahnen unterwegs sind, kann sich ein entsprechendes Abo lohnen.
Übrigens: Sollten Sie vergessen haben, die Maut zu bezahlen, können Sie diese teils online bei der jeweiligen Gesellschaft nachzahlen.
Free-Flow-Maut
Wer des Öfteren Zeit auf französischen Autobahnen verbringt, weiß, wie lästig das kurzzeitige Anhalten an den Mautstationen sein kan. Wer Pech hat, muss auf vielbefahrenen Abschnitten mit längeren Wartezeiten und Staus rechnen. Das allerdings könnte sich in naher Zukunft ändern. Aktuell arbeitet man in Frankreich an einem System, das klassische Mautstationen überflüssig machen soll. In den kommenden Jahren soll landesweit auf die sogenannte Free-Flow-Maut (péage en flux libre) umgestellt werden, die mit einer automatischen Kennzeichenerfassung arbeitet. Damit wird die Maut künftig rein digital erhoben. Eine Bezahlung soll aber nicht nur online binnen 72 Stunden, sondern auch vor Ort via Kreditkarte oder in bar möglich bleiben. Wenn Sie das Telemaut-System zur Zahlung nutzen, wird die Maut beim Befahren der entsprechenden Spuren automatisch abgerechnet.
Auf einigen Autobahnen ist das Free-Flow-System schon heute im Einsatz. So etwa auf Teilen der A13 bzw. A14 zwischen Paris und Caen.
Wissenswertes zur City-Maut
Zwar gibt es in Frankreich keine klassische „City Maut“. Für das Fahren in vielen größeren Städten ist allerdings eine Umweltplakette erforderlich. Eine Maßnahme, die die Städte im Kampf gegen die zunehmende Luftverschmutzung eingeführt haben. Wenn Sie beispielsweise mit dem Auto nach Paris fahren, ist die sogenannte Crit'Air-Vignette Pflicht. Sollten Sie von Deutschland aus mit dem privaten Pkw oder Mietwagen nach Frankreich fahren, müssen Sie die Plakette im Vorfeld bestellen (als Bestellnachweis kann die via E-Mail zugestellte Rechnung dienen). Kostenpunkt für im Ausland zugelassene Fahrzeuge inkl. Versand: ca. 5 EUR.
Neben Paris gibt es unter anderem auch in folgenden Städten, die gerne im Rahmen von Ausflügen erkundet werden, Umweltzonen:
- Marseille
- Toulouse
- Lyon
- Nizza
- Rennes
- Straßburg
- Grenoble
- Montpellier
- Rouen
Die sechs verschiedenen Kategorien der Crit'Air-Vignette richten sich nach Fahrzeug und Schadstoffklasse. Achten Sie bei der Mietwagenbuchung in Frankreich darauf, dass Ihr Fahrzeug über eine entsprechende Plakette verfügt.